Autorin: Stacey JayOriginaltitel: Juliet immortalGenre: YA, Liebe, Romeo und JuliaAusführung: Hardcover, 345 SeitenErscheinungsjahr: 2012Reihe: 1. Teil - Julia (2. Teil - Romeo)Preis: 17,99€ISBN: 978-3863960216Verlag: EGMONT INK
Inhalt: Romeo und Julia sind nicht im Namen der Liebe gestorben. Nein, Romeo hat Julia ermordet, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen. Doch auch Julia ist in Wahrheit nicht tot. Seit 700 Jahren sind beide in einer Mission unterwegs: Romeo verhindert, dass Paare sich finden, Julia dagegen spürt jene Menschen auf, die für eine ewige Liebe bestimmt sind. Als sie glaubt, ihren eigenen wahren Seelenverwandten gefunden zu haben, passiert es: Zum ersten Mal trifft sie Romeo selbst, der zum Feind wurde und nun alles daransetzt, ihr Glück zu zerstören … via
Rezension: Ein Buch über Romeo und Julia, die sich bekriegen statt lieben und das über Jahrhunderte hindurch, das klang in meinen Ohren super interessant. Ich weiß nicht, was genau ich erwartet hatte, aber das was ich geliefert bekommen habe, war es nicht.
Julia, die vor über 700 Jahren in der Nacht nach ihrer Hochzeit mit Romeo starb, ist nicht wirklich tot. Seit ihrem Tod kommt sie ungefähr alle 50 Jahre aus dem Licht, um die wahren Liebenden auf der Erde zu vereinen. Dieses Mal ist alles ein wenig anders. Julia wird bereits 10 Jahre nach ihrem letzten Einsatz zurück auf die Erde geschickt, in den Körper der jungen Ariel. Ariel ist ein eher schüchternes, zurückgezogenes Mädchen, die seit ihrer Kindheit mit einer großen Verbrennung einer ihrer Gesichtshälften lebt. Als Ariel hat Julia nun die Aufgabe in kurzer Zeit die wahren Liebende zu finden und sie dazu zu bringen, sich in einander zu verlieben.
Kommen wir nun zum ersten großen Problem. Im Gegensatz zu Ariel ist Julia alles andere als schüchtern und stellt innerhalb von 24 Stunden Ariels gesamtes Leben auf den Kopf. So geht sie z.B. an ihrem ersten Tag als Ariel ohne sich geschminkt zu haben aus dem Haus, etwas das Ariel niemals tun wurde, da so ihre Verbrennungen noch stärker zu sehen sind. Solche Situationen ziehen sich durch das ganze Buch - es passt einfach hinten und vorne nicht.
Julia hat mich die meiste Zeit des Buches tierisch genervt. Eigentlich soll die Gute über 700 Jahre alt sein und man könnte doch annehmen, dass sie während dieser Zeit ein wenig reifer geworden ist und ihr reflektierendes Handeln zutrauen. Aber nein, Julia bekommt ihren neuen Auftrag und verliebt sich Knall auf Fall in den erst besten Jungen, der ihr über den Weg läuft und dann ist dieser Junge auch noch einer der wahren Liebenden, den sie eigentlich mit der passenden Partnerin verkuppeln soll. Und damit fängt das Drama erst an und es kommt zu einer Menge rasanten Handlungen.
Denkt Julia einmal nicht an ihre neue große Liebe, denkt sie an Romeo. Besonders gerne philosophiert sie darüber, wie sehr sie ihn hasst und das sie ihn eigentlich am liebsten umbringen würde. Ihre eigentliche Aufgabe verliert sie dabei mehr und mehr aus den Augen.
Romeo hingegen gefiel mir eigentlich ganz gut, auch wenn es nur zwei kurze Abschnitte im Buch gibt, die aus seiner Sicht geschrieben sind. Leider waren dieses für mich viel zu kurz, sodass er ein recht oberflächlicher Charakter bleibt. Trotzdem hat er durch sein Verhalten meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ist durch seine durch und durch böses Wesen positiv aufgefallen.
Das Ende des Buches hat für mich dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt - ein für mich typisch kitschiges, amerikanisches Ende, das aber genau zu Julia gepasst hat. Ich hätte mir wirklich kein anderes Ende für die Dame vorstellen können. Natürlich werden hier auch einige offene Handlungsstränge zusammengefügt, aber die Botschafter des Lichts sind doch ein großes Rätsel für mich geblieben, was zum größten Teil daran lag, dass nur wenig erklärt oder Hintergründe näher beleuchtet wurden.
Fazit: Ich kann verstehen, warum Julia für immer viele gute Bewertungen bekommen hat. Es hat schon ein wenig was von dem typischen Kleinmädchentraum von Liebe auf den ersten Blick und alles was dazu gehört zu tun. Für mich war Julia für immer das bisher schlechteste Buch des Jahres. Julia und ich sind einfach keine Freunde geworden und das ist auch in Ordnung so. Trotzdem finde ich es schade um die schöne Idee von Stacey Jay, die ich wirklich gelungen fand. Aber manchmal reicht eine gute Idee nicht aus, denn erst die passende Umsetzung dieser, macht schließlich ein gutes Buch aus.
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