Montag, 10. September 2012

[Rezension] Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green



Autorin: John Green
Originaltitel: The Fault In Our Stars
Genre: YA, Krebs, Tod, Sterben
Ausführung: Hardcover, 288 Seiten
Erscheinungstermin: 30. Juli 2012
Reihe:
Preis: 16,90€
ISBN: 978-3446240094
Verlag: Carl Hanser





Inhalt: „Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod.

"Das Leben ist schön, Hazel Grace." [Seite 217]

Rezension: Es gibt Bücher, die schlägt man auf und man weiß, dass man etwas ganz besonders vor sich hat. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist genau so ein Buch.

Hazel ist unheilbar an Krebs erkrankt und das schon seit Jahren. Durch ein Medikament kann sie weiterleben, gesund werden wird sie aber nie. In einer Selbsthilfegruppe für Kinder und jugendliche Krebspatienten, die sie ihren Eltern zur Liebe besucht, lernt sie die 17 Jährigen Augustus kennen. Trotz Hazels Angst noch jemanden mit ihrem Krebs zu belasten, freunden sich die beiden an und verlieben sich schließlich in einander ...

"Ich will dir niemals so was antun", erklärte ich.
"Ach, das würde mir nichts ausmachen, Hazel Grace. Es wäre mir eine Ehre, mir von dir das Herz brechen zu lassen." [Seite 162]

Krebs ist das dominierende Thema des Buches. Hazel hat Krebs seit ihrem 13. Lebensjahr und seit dem kämpft sie darum, ein so normales Leben wie möglich führen zu können. Sie lebt sehr zurückgezogen, kann die High School nicht mehr besuchen, hat nur wenige Freunde, hat immer eine Sauerstoffflasche dabei, die ihr das Atmen erleichtert und ist eigentlich rund um die Uhr mit ihrer Mutter zusammen, die für Hazel ihre Arbeit aufgegeben hat. Als sie in der Selbsthilfegruppe auf Augustus trifft, der seine Krebserkrankung scheinbar besiegt zu haben scheint, verändert sich ihr Leben. Plötzlich gibt es jemanden in ihrem Leben, mit dem Hazel alles teilen kann, jemanden der sie versteht und auch ihren Kampf gegen den Krebs begreifen kann, weil sie ein Schicksal teilen. Gus, den seine Krankheit auch gezeichnet hat, es nach außen aber nicht zeigen möchte, setzt vor allem auf seinen Charme und Humor. Er ist um kein Wort verlegen und stellt seine Bedürfnisse hinter denen der anderen an. Er ermöglicht Hazel ihren größten Traum und fliegt gemeinsam mit ihr nach Amsterdam, um den Autor ihres Lieblingsbuches zu treffen. Dieses Reise wird ihr größtes Abenteuer. 

 "Augustus", sagte ich. "Wirklich, du musst da nicht tun."
 "Natürlich muss ich", sagte er. "Ich habe meinen Wunsch gefunden." "O Mann, du bist der Beste", sagte ich zu ihm. "Ich wette das sagst du zu allen Jungs, die dir eine Auslandsreise finanzieren", antwortete er. [Seite 87]

John Green hat es mit seinem unwahrscheinlich tollen Schreibstil geschafft, die Seiten nur so an mir vorüber fliegen zu lassen und zwei unvergleichliche Charaktere zu schaffen, die aus der Masse hervorstehen. Außerdem hat er das geschafft, was nur ganz wenige Autoren bei mir schaffen. Er hat es geschafft mich zum Weinen zu bringen und das sogar mehrere Male. Den Handlungsverlauf des Buches liest sich wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle, es ist eine immer wieder aufkeimende Mischung aus Wut und völliger Verzweiflung, Freude und Trauer, aber auch Humor und Hoffnung. Zusammen mit einzigartig gezeichneten Charakteren und einem wundervollen Schreibstil wird dieses Buch zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. 

 "Mir gefällt diese Welt. Mir gefällt, wie die Schatten der Bäume umeinandertanzen, wenn der Wind weht. Mir gefällt, wie es klingt, wenn Holländer Holländisch mit mir reden, bevor sie merken, dass ich ein Tourist bin. Und du gefällst mir. Um jetzt ... ich bekomme nicht mal einen richtigen Kampf. Ich darf nicht mal kämpfen." [Seite 198]

Fazit: Auch jetzt, als ich diese Rezension schreibe, und ich schreibe sie einige Wochen nach dem Lesen des Buches, bin ich noch immer unheimlich ergriffen von der Stimmung des Buches, von den Charakteren und der perfekten Mischung zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Hazel und Gus sind mir ans Herz gewachsen und ich hätte sie am liebsten nicht wieder gehen lassen. Ich könnte jetzt alles schreiben, doch eigentlich will ich nur sagen - lest dieses Buch! Es ist eine absolute Leseempfehlung von mir. 

"Vielleicht ist okay unser für immer."
"Okay", sagte ich. [Seite 71]

Mein Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars 
für die Leserunde auf lovelybooks.de geht an

Bitte verzeiht mir, dass ich die Rezension mit so vielen Zitaten verpackt habe, 
ich möchte damit einen kleinen Vorgeschmack auf das Buch geben. Außerdem sind die Zitate so unglaublich toll. 

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