Montag, 12. März 2012

[Rezension] Dark Canopy - Jennifer Benkau

Inhalt: Die Percents, für den dritten Weltkrieg geschaffene Soldaten, haben die Weltherrschaft übernommen und unterjochen die Menschen. Rebellenclans versuchen, außerhalb des Systems zu überleben. Mit ihnen kämpft die 20-jährige Joy gegen das Gewaltregime. Doch dann fällt sie dem Feind in die Hände und muss feststellen, dass sich auch unter den vermeintlichen Monstern Menschlichkeit findet. Und sogar noch mehr.








AUTOR Jennifer Benkau | GENRE Dystopie | SEITEN 525 FORMAT Gebunden | ERSCHEINUNGSJAHR März 2012 
Rezension: Joy, 20 Jahre, lebt in einer zweigeteilten Welt, einer Welt in der es gut und böse gibt. Die Percents, eine vom Menschen erschaffene Spezies, haben die Weltherrschaft übernommen. Joy ist Mitglied in einem der Rebellenclans, sie gerät während eines Auftrags Essen für den Clan zu beschaffen in einen Hinterhalt, bei dem ihre Freundin Amber von den Percents gefangen genommen wird. Als Joy gemeinsam mit anderen Clanmitgliedern versuche ihre Freundin zu befreien, schlägt der Plan fehl und Joy gerät selbst in Gefangenschaft. Sie wird dem Percent-Krieger Neél als Soldatin zu Ausbildungszwecken zur Seite gestellt. Für Joy gibt es nichts schlimmeres als jeden Tag mit einem Percent zu verbringen, doch mit der Zeit verändern sich die Gefühle auf beiden Seiten ...
Joy ist bereits zu Zeiten von Dark Canopy aufgewachsen. Dark Canopy ist eine von den Percents geschaffene Maschine, die den Himmel nach Sonnenaufgang abdunkelt, da die Haut der Percents kein Sonnenlicht verträgt. Jennifer Benkau hat es geschafft diese düstere Umgebung zwischen den Seiten einzufangen und sie auf ihre Charaktere zu übertragen. Joy ist alles andere als die typische Romanheldin, sie ist eigenwillig und stur und vor allem durch ihr Leben, das durch Verzicht und Verlust gekennzeichnet ist, abgehärtet, sodass sie nur selten bereit ist, ihre Gefühle zu zeigen. Das bekommt besonders Neél zu spüren, der von Anfang an versucht eine Beziehung zu Joy aufzubauen. Neél ist anders, als der Großteil der Percents. Am Anfang des Buches wirkt er bedrohlich, brutal und  unnahbar, doch dem Leser wird schnell klar das sich hinter dieser Fassade jemand ganz anderes versteckt ...
Das Buch wird die meiste Zeit über aus der Perspektive von Joy geschrieben. In einigen Passagen kommt aber auch ihr Freund, der Rebellenclanführer Matthial zu Wort, der versucht zu ergründen was mit Joy passiert ist. So lernen wir auch im Gegenzug auch noch etwas vom Geschehen außerhalb der Lebenswelt der beiden Protagonisten kennen.
Benkau schafft es die innerliche Zerrissenheit beider Charaktere vor allem durch die viele Zeit, die sie sich für die Charakterbeschreibungen nimmt, klar darzustellen. Joy und Neél sind beide fest in ihren Systemen verwurzelt und identifizieren sich durch sie. Besonders Joy tut sich schwer damit, die Position der Percents verstehen und zu akzeptieren, dass auch die Menschen an der aktuellen Situation nicht ganz unschuldig sind. Der Spannungsbogen wird von Anfang an hoch gehalten, sodass mir als Leser nie langweilig geworden ist oder ich das Gefühl hatte, dass die eine oder andere Passage unnötig gewesen wäre. Im Gegenteil, dass Buch war so spannend, dass ich es trotz seiner Länge von knapp 530 Seiten kaum aus der Hand legen konnte. Das Ende ist im wahrsten Sinne des Wortes brutal und ich hatte am liebsten laut aufgeschrien, wie die Autorin es sich nur trauen konnte, so ein Ende zu schreiben. Zum Glück soll bereits nächste Jahr der zweite und letzte Teil dieser Dilogie erscheinen. 


Fazit: Die Welt von Dark Canopy hat mich beim Lesen der ersten Seiten gefangen genommen und erst nachdem Schließen des Buches wieder freigegeben. Diese Dystopie scheint unwahrscheinlich real und zeigt uns aber auch, dass gut nicht immer gut  und böse nicht immer böse bedeuten muss. Dark Canopy bietet einen grandiosen Plot, tiefgründige, ehrliche und gefühlvolle Charaktere versammelt in einer Welt so brutal und schwarz wie die Nacht. 









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