Mittwoch, 6. Juni 2012

[Rezension] Das Lied von Eis und Feuer: Die Herren von Winterfell - George R. R. Martin




Autor: George R. R. Martin
Originaltitel: A game of thrones
Genre: High Fantasy
Ausführung: Klappenbroschur, 571 Seiten
Erscheinungsjahr: 1996 (Neuauflage Dezember 2010)
Reihe: Band 0,5 von bisher 5 Bänden
Preis: 15,00€
ISBN: 978-3442267743
Verlag: Blavalet



Inhalt: Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab!


Rezension: Auf die Buchreihe von George R. R. Martin bin ich durch die Videorezension von thereadables aufmerksam geworden und durch den Umstand, dass die Werke von HBO als Serie verfilmt worden und werden. Verfilmte Bücher und Buchreihen haben irgendwie eine magische Anziehungskraft auf mich. George R. R. Martin hat es mir mit dem ersten Teil seines Epos nicht leicht gemacht. Ich hatte bereits im November versucht es zu lesen, habe damals allerdings schon nach 30 Seiten aufgegeben, weil mich das Buch irgendwie überforderte und ich mich nicht richtig auf es konzentrieren konnte. Jetzt wollte ich dem Buch eine zweite Chance geben und die hat sich wirklich gelohnt.

Es ist mir ziemlich schwer gefallen in das Buch einzusteigen und die Welt von Martin zu begreifen, da zu Beginn natürlich alle Charaktere, und dass sind unendliche viele, eingeführt werden und die konstruierte Welt erklärt werden muss. Nach ca. 150 Seiten war ich dann endlich im Buch angekommen und die Seiten ließen sich zügiger lesen. Die Sätze waren oftmals sehr lang und verschachtelt, sodass ich mich mehr als sonst auf das geschriebene Wort konzentrieren musste. Dies variiert allerdings auch von Charakter zu Charakter.
Besonders an Martins Epos ist, dass er aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben ist. Im ersten Buch gibt es neun verschiedenen Charaktere, nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder und dementsprechen viele verschiedene Handlungsstränge. In diesem ersten Buch wird der Fokus besonders auf die Familie Stark gelegt, die sich mit der Berufung des Vaters, Eddard Stark, zur rechten Hand des Königs, völlig neu ordnen muss. Fasziniert hat mich, wie Martin es schafft, seinen Schreibstil dem Alter und Charakter seiner Protagonisten anzupassen. So hat der Leser die Chance, die Protagonisten aus mehreren Dimensionen kennen zulernen und ihr Handeln zu beurteilen. Nehmen wir den Charakter Eddard Stark, so lernen wir ihn aus der Perspektive seiner Frau, seiner Kinder, seines Feindes und schließlich seiner eigenen Perspektive kennen.

Hinten im Buch gibt es ein Verzeichnis, indem alle bedeutenen Häuser des Königreiches, ihre Mitglieder und ihre Verhältnisse zueinander erklärt werden. Ohne dieses Verzeichnis, indem auch ein Teil der Geschichte des Königlandes erzählt wird, wäre ich ziemlich verloren gewesen, denn ich habe oft nachschauen müssen, um für mich zu klären, von wem Martin gerade schreibt und wie diese Person zum Protagonisten steht. Zum Ende des Buch musste ich dann auch immer weniger nachschlagen.

Sehr gelungen finde ich auch die Covergestaltung der Reihe: jeweils zwei Bücher zeigen eines der Wappen bedeutender Häuser des Königlandes. In Deutschland wurden die englischen Bücher in jeweils zwei Bände aufgeteilt. Das Cover des ersten Bandes zeigt das Wappen des Hauses Stark, das im ersten Band den größten Teil der Geschichte einnimmt.

Fazit: Das Lied von Eis und Feuer hat mich, obwohl mir die Geschichte es nicht ganz leicht gemacht hat, ziemlich beeindruckt. Das Buch ist düster und die Stimmung oft drückend und kalt. Macht ist der vorherrschende Grund, der vor allem die erwachsenen Charaktere zu ihrem Handeln antreibt, aber auch Hass, Tod und das schnelle Erwachsenen werden müssen sind Schlüsselthemen, alles verpackt hinter einer gewaltigen Kulisse und einem Gesellschaftsgefüge, das über allem zu stehen scheint. Durch die vielen Charaktere und Handlungsstränge hat der Leser die Chance, die Geschichte aus vielen verschienden Perspektiven zu beobachten und zu bewerten. Meine Lieblingscharaktere bisher sind übrigens Arya und Daenerys. Ich werde definitiv weiter lesen, allein schon um zu sehen, wie die beiden sich entwickeln.



Der amerikanische Sender HBO hat bereits 2007 nach dem Erwerb der Filmrechte der Bücher, begonnen eine Serie zu entwickeln. Im April 2011 wurde diese dann in den USA ausgestrahlt. Eine Staffel umfasst jeweils 10 Folgen, die Handlung der Staffeln orientiert sich den Büchern, d.h. in Staffel eins wird der erste Band behandelt usw. Mittlerweile wurden in den USA zwei Staffeln gezeigt und eine dritte ist bereits bestellt. Ich habe die Serie noch nicht gesehen, werde es aber ganz bestimmt bald tun. Hat jemand von euch sie schon gesehen?



2 Kommentare:

  1. Die ersten vier Bücher stehen bei mir noch ungelesen im Regal und ich komme einfach nicht dazu, dabei liebe ich die Serie! Wirklich zum Mäuse melken, grummel.

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    1. Die 1. Staffel der Serie habe ich mittlerweile auch schon zu Hause stehen und möchte sie unbedingt sehen, obwohl ich vorher eigentlich noch den 2. Teil des ersten Buches lesen sollte *hust*

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